Energie und Umwelt
Mysteriöse Stromverluste
RAMSEN: E-Werk sucht Ursache - Nachtragshaushalt im Rat verabschiedet
9,8 Prozent des eingespeisten Stroms gehen im E-Werk Ramsen unwiederbringlich verloren. Damit liegt das Versorgungsunternehmen rund fünf Prozent über dem Durchschnitt vergleichbarer Versorgungsunternehmen. Die Verluste belasten die Bilanz des Werkes und mindern den Gewinn.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die SPD im Gemeinderat nachgefragt, warum die Netzverluste in Ramsen so hoch sind, ein Ergebnis konnte die Werksverwaltung bislang nicht präsentieren. Lagen die Netzverluste 2008 bereits bei 9,5 Prozent des insgesamt ins Netz eingespeisten Stroms, so sind sie mittlerweile auf 9,8 Prozent angestiegen. Das heißt, fast jede zehnte Kilowattstunde, die vom Werk beim Vorlieferanten eingekauft wird, verschwindet im Stromnetz der Gemeinde. Normal sind zwischen 4,4 und 4,8 Prozent Verluste, wie sie beispielsweise im Stromnetz der Stadt Eisenberg oder anderer umliegender Gemeinden mit eigenem E-Werk gemessen werden.
„Aktuell läuft eine Messung der so genannten Arbeitsströme", erklärte Ulrike Lieser von der Werksverwaltung dem Gemeinderat am Montagabend. Wandler in den Trafostationen seien bereits überprüft worden, Rechenfehler der Verwaltung ebenfalls auszuschließen, erläuterte sie. Unmöglich sei eine Kontrolle in den Haushalten, denn die sei rechtlich nicht haltbar. „Bei den Strommengen, die hier verloren gehen, müsste in fast jedem Haushalt im Ort die Entnahme manipuliert sein oder jemand müsste in großem Stil illegal Strom entnehmen", so Lieser. Unterstützung erhielt sie von Jürgen Rödel (FWG), der bei den Werken beschäftigt ist. „Das sieht für Laien so aus, als würden wir nichts tun, aber wir haben bereits fast alle möglichen Überprüfungen durchgeführt", verteidigte Rödel seinen Arbeitgeber.
Damit stieß er allerdings bei den übrigen Ratsmitgliedern auf wenig Zustimmung. Auch aus seiner eigenen Fraktion wurde von Andreas Happersberger gefordert, dass die Werksverwaltung in einer der nächsten Sitzungen des Werksausschusses darlegen soll, was sie im Lauf des letzten Jahres unternommen hat. Außerdem wurde die Forderung laut, dass sich die Werke eventuell externe Unterstützung holen sollen, wenn sie selbst nicht in der Lage sind, die Verluste einzudämmen.
Trotz der Verluste schreibt das Werk Gewinn und erwirtschaftet die Konzessionsabgabe für die Gemeinde in voller Höhe. Die Jahresrechnung 2009 verabschiedete der Rat einstimmig. Zwar verkauft das E-Werk weniger Strom (200.000 Kwh), aber die Preiserhöhungen haben die Ertragslage verbessert. Wurde 2008 noch ein Jahresverlust von 1050 Euro eingefahren, können diesmal knapp 43.000 Euro aus dem Ertrag 2009 der allgemeinen Rücklage zugeführt werden, außerdem bekommt die Gemeinde rund 44.000 Euro Konzessionsabgabe vom E-Werk gutgeschrieben.
Ohne große Debatte wurde der Nachtragshaushalt für das Jahr 2010 für Ramsen verabschiedet. Dieser sieht eine Erhöhung des Jahresdefizits von rund 406.000 auf 680.000 Euro vor. Ursache für die Steigerung des Fehlbetrages sind höhere Umlagen und verschiedene Kostensteigerungen, beispielsweise auch beim Baugebiet „Staufer Weg".
Für die Aufnahme von Zweijährigen mussten im Kindergarten der katholischen Kirchengemeinde rund 6900 Euro investiert worden, 6200 Euro werden durch einen Zuschuss des Landes gedeckt, die fehlenden knapp 700 Euro bekommt die Kirche jetzt als Zuschuss von der Gemeinde. Und auch für die Ministrantenfreizeit wird ein Zuschuss von rund 120 Euro gewährt. (jös) Einwurf
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Unterhaardter Rundschau
Ausgabe: Nr.197
Datum: Donnerstag, den 26. August 2010
Seite: Nr.18
"Deep-Link"-Referenznummer: '6732161'
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